Die Telekom und das Hamburger Start-Up Telehealth Competence Center Analytics (TCC Analytics) wollen mit einer KI-Lösung das Risiko einer Sepsis im Krankenhaus verhindern.
Von HCM
„Die KI-gestützte Form der Prävention setzt dort an, wo besonders vulnerable Menschen versorgt werden, nämlich auf Intensivstationen. Wir tragen dazu bei, dass Menschenleben gerettet werden. Das entlastet die Ärzteschaft sowie das Pflegepersonal“, erklärt Dr. Gottfried Ludewig, Chef der T-Systems-Gesundheitssparte. TCC-Analytics-CEO Prof Dr. Christian Storm ergänzt: „Der Algorithmus lernt permanent dazu. Er hilft Ärztinnen und Ärzten einzuschätzen, ob die Patienten gefährdet sind. Auf dem langen Weg zur Digitalisierung von Krankenhäusern tragen wir mit unserer Lösung einen großen Schritt bei.“
Blutvergiftung ist Hauptursache bei Todesfällen auf Intensivstationen
Rund 35 Prozent der Patienten und Patientinnen, die von einer Sepsis betroffen sind, versterben. Insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Blutvergiftung tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Mediziner*innen bleibt oft nur ein sehr enges Zeitfenster, um auf eine Blutvergiftung zu reagieren. Die Lösung von Telekom und TCC Analytics entlastet die Ärzteschaft, indem sie die Ärzteschaft vor einer drohenden Sepsis bei einem Patienten warnt.
Künstliche Intelligenz (KI) kann Blutvergiftung vorhersagen
Über Standardschnittstellen werden Vital-Daten der Intensivpatientinnen und -patienten im Krankenhaus erfasst und in der sicheren Open Telekom Cloud von einem KI-Algorithmus analysiert. Diesen selbstlernenden Algorithmus hat TCC Analytics entwickelt und trainiert. Er kann rund zehn Stunden vor dem Ausbruch einer Sepsis das individuelle Risiko vorhersagen und eröffnet die Möglichkeit, eine Sepsis zu verhindern. Über die üblichen Vitaldaten hinaus müssen die Kliniken keine weiteren Parameter erfassen. Ein von Telekom und TCC Analytics entwickeltes Dashboard zeigt den Behandelnden auf einen Blick das Sepsisrisiko an, sodass sie schnell handeln können. Dank der automatisierten Prozesse und der einfachen Bedienbarkeit des Dashboards können sich die Mediziner auf die Versorgung der Patient*innen fokussieren.
Pilotprojekt in zwei Krankenhäusern
Die Lösung ist marktreif und wird aktuell in zwei Krankenhäusern pilotiert. Mit weiteren Krankenhäusern sind TCC Analytics und die Telekom im Gespräch.
https://www.hcm-magazin.de/mit-ki-blutvergiftungen-verhindern-339351/